Montag, März 27, 2006

Talk

Sie suchen ein Foto, auf dem zwei Menschen sich unterhalten? Na, dann suchen Sie doch mal bei corbis.com unter dem Stichwort talk. Ist mein Englisch so schlecht und bedeutet talk a) jemandem etwas ins Ohr flüstern oder b) ins Telefon sprechen?! Redet man in den USA nur noch hinter vorgehaltener Hand oder entblättert auf offener Straße seine Privatsphäre ins mobile Telefon? Spricht man nicht mehr von Angesicht zu Angesicht? Oder gibt es da ein besonderes Wort für? Selbst beim dialogue wird auffällig viel geflüstert und ins Telefon gesprochen. Wundern sich manche Bildagenturen eigentlich noch, wenn man sich eine digitale Spiegelreflexkamera zulegt, um zumindest annähernd was Brauchbares zu bekommen?!

Freitag, März 24, 2006

Intime Details

Frau Vogts intime Details haben bei mir ein Schulterzucken hervorgerufen. Herrn Mappus Einblicke in seine privaten Ansichten lassen mich jedoch rückenmarkstief erschauern, und ich halte sie für extrem jugendgefärdend! Die Familie wird von Christen natürlich nicht als "Keimzelle menschlichen Lebens" angesehen (da hat Herr Mappus sich wohl vom Dorfpfarrer aufklären lassen), sondern als Keimzelle gesellschaftlichen Lebens. Und dass er mit den Ergebnissen seiner intimen Details die Gesellschaft bevölkert, finde ich auch nicht in Ordnung.

[hier weiterlesen: wirres.net]

Donnerstag, März 23, 2006

Die Jugend von heute

Die drei heute beim Bäcker sind hoffentlich nicht repräsentativ für die Jugend von heute. Sie haben nicht Böses im Sinn gehabt, sich ordentlich verhalten und brav ihre Brötchen gekauft. Aber wieso diese Kleidung? Wieso diese Gestik? Diese Körperhaltung? Dieses Gebaren? Diese Sprache? Wieso können die nicht mehr richtig laufen? Statt einen Fuß vor den anderen zu setzten, schaukeln sie sich vorwärts wie hospitalistische Elefanten. Wie Menschen nach einer Hüftoperation verlagern sie den Körper zur Seite, damit das Bein auf der anderen Seite automatisch nach oben und ein wenig nach vorne bewegt werden kann. Zusammen mit der sackartigen Kleidung sollen sie wohl aussehen, wie Statisten in einem Hip-Hop-Video. Leider haben sie weder einen muskulösen Körper, noch eine reine Haut oder eine gesunde Gesichtsfarbe. Das Sahnehäubchen bildeten ihre Frisuren. Sie haben die Fructis-Werbung wörtlich genommen: Ihr schütteres Pubertätshaar steht glänzend in schmalen Büscheln vom Kopf ab. Beim Rausgehen brüllte der eine Jugendliche dem anderen Jugendlichen unverständliche Laute zu wie Michel Piccoli in Themroc. Alle drei versuchten, ein möglichst böses Gesicht zu machen und wirkten, als wären sie Todfeinde, die sich zufällig beim Bäcker getroffen haben.

Ich sah als Jugendlicher auch Scheiße aus und hatte einen dämlichen Ghetto-Soziolekt. Aber ich hatte Humor. Denn den bringt man am Besten mit, wenn man sich auf die abenteuerliche Reise der Pubertät begibt. Und ich hatte kein MTV, das mir einen völlig unpassenden Verhaltens-Kodex auferlegte. Ich hatte A Flock of Seaguls und George Clinton.

Man hat es nicht leicht als Jugendlicher heutzutage, aber wenn man genauer hinsieht, zeigt einem sogar MTV, dass nicht jeder Stil für jeden geeignet ist und man seinen eigenen finden sollte. Gestern zum Beispiel, hätten die drei Jugendlichen einen großartigen Film sehen können, der ihnen vielleicht ein wenig die Augen geöffnet hätte: Rize, von David Lachappelle.

Freitag, März 17, 2006

Skin-Tone

Warum sehen Menschen, die auf Plakaten abgebildet sind, jetzt aus wie Schweineschnitzel, die man eine Minuten in heißem Öl angebraten hat? Vielleicht hätten man die Stelle des Post-Processing-Artist besser unbesetzt gelassen. Oder hätte in der Stellenbeschreibung besser nichts von neuen, coolen looks oder styles geschrieben.

Donnerstag, März 16, 2006

Bäh

Mmmmh, Guten Tag Herr [meinname], ... Schmatzschmatz ... Sie sind verantwortlich für den Einkauf von [Produkt,dasdringendunterdieLeutemuss] ... Schmatzschmatz ...

Das ist eklig, das ist richtig eklig. Mit schmieriger Stimme durch das Telefon eingeschleimt zu werden ist widerlich.

Mittwoch, März 15, 2006

Warum nicht?

Irgendwann dachte man, dass Säuglinge die Kaufentscheider beim Autokauf sind. Heute glaubt man, dass Frauen die Haushaltskasse verwalten und ihren Männern ein Taschengeld zustecken, mit dem sie im Supermarkt einkaufen gehen dürfen (während sie selbst das Geld beim Media-Markt und bei Hornbach lassen). Alles falsch, alles wahr. Wahr ist nämlich, dass Menschen nicht isoliert leben, sondern gerne in Partnerschaften und dass dabei manchmal Kinder entstehen können.

Es wird also noch einige Zeit dauern, bis es bei Aldi den Fernseher gibt, bei dem man hinten ein Kabel reinstöpselt und sich auf der Fernbedienung neben der AV-Taste die NET-Taste befindet, die einen Browser öffnet, mit dem man Websites anzeigen kann. Erst dann werden Weblogs das Fernsehen ergänzen, denn alleine vor dem Notebook sitzen ist nicht erstrebenswert ... Na, Schatz kucken wir heute abend wieder Mahoni?

Dienstag, März 14, 2006

Unwohlgeruch

Werte Herren, eine Bitte: Waschen Sie sich die Hände, nachdem Sie sich das After-Shave ins Gesicht gerieben haben, Danke. Oder fassen Sie danach nichts mehr an.

Tabu

Eines der letzten Themen, das sehr gefühlsbeladen und noch nicht ausreichend untersucht wurde, ist das Kacken auf Bürotoiletten. Über die Pinkelhemmung auf öffentlichen Pissoirs gibt es sogar eine umfangreiche Studie aus den 70ern. Aber über die Verhaltensänderung, wenn Kackender und Pinkelnder sich zur selben Zeit im Büroklo befinden, darüber gibt es wenig Literatur.

Montag, März 13, 2006

Kaffee Gegenwart wollen

Kindern Zukunft geben, las ich heute auf einem Wahlkampfplakat. Ich weiß schon, warum ich meiner Tochter beibringe, in ganzen Sätzen zu reden.

Arbeitskampf

Klärt mich auf: Bisher war es so, dass die Angestellten zu wenig gearbeitet haben?! Die Kindergärtnerinnen riefen nach 37,5 Stunden: So, Kinners, Feierabend, wir gehen nach Hause. Schließt ihr bidde die Tür ab, wenn ihr geht? Eure Eltern holen euch dann um zwei ab, Tschühüs.

Und die Müllmänner haben nach 37,5 Stunden die Handschuhe ausgezogen, den Mülllaster geparkt und sind mit dem Bus nach Hause?!

Verstehe ich da was falsch?!

Und unterlasst bitte dieses "Polen und Chinesen machen's für die Hälfte" (habe ich im Focus- und im Spiegel-Forum zu dem Thema gelesen). Das ist ja eklig. Wie die Susi aus der 7a, die jeden ranlässt. Dumm und geil. Der Reiz in diesen beiden Eigenschaften liegt in unserem Weltbild begründet: Die Welt ist für uns ein Chaos bar jeglicher Intelligenz, angereichert mit einer unvorstellbaren Energie, die alles bewegt. Nur wir Menschen sind die Schlauen, die das durchschaut haben. Unser Universum: Dumm und geil. Unser Welt-, Gesellschafts- und Menschenbild ist extrem menschenverachtend.

Sonntag, März 12, 2006

iPot



Moin iTunes, wollt ihr noch 'n' Kaffee?

Aber ich will ja nicht nur meckern: Vielen Dank für die seltenen, alten Komputermusiken (zum Beispiel dieses Schätzchen).

Mittwoch, März 08, 2006

EILT!

Heute habe ich drei Grafik-Aufträge rein bekommen, auf denen mit rotem Filzstift EILT! drauf stand. Die kommen erst mal ganz nach unten. Komisch ist, dass auf dem Auftrag, der eben gerade rein kam 6.3. steht. Heute ist der 8.3.

Dienstag, März 07, 2006

Werbung ist nicht lustig

Manche erwarten von Werbung, dass sie durch sie unterhalten werden. Sie sollten sich genauer beobachten, wenn sie das nächste Mal für irgendetwas Geld ausgeben.

i-deologie

Versteh ich nicht, den Rummel um iPod, Mac u.s.w. Ich habe einen herkömmlichen MP3-Player und einen iPod, aber nur, weil ich die mp4-Dateien von iTunes direkt rüberkopieren kann. Einmal war das Ding schon in Reparatur und ständig stürzt mein Rechner ab, wenn ich versuche, ihn zu füllen. Ich finde diesen Tanz ums goldenen Kalb seltsam, einerseits wird die Rationalität der eigenen Entscheidung gepriesen, andererseits lieben die Leute diese chipgesteuerten Plastikobjekte wie ich meine Gitarre.

Montag, März 06, 2006

Arbeit und Familie

10 gewagte Thesen, weshalb Partnerschaft und Kinder die Arbeitsweise positiv beeinflussen können:

  1. Man bekommt einen klaren Blick für das Wesentliche und beurteilt die Handlungen mehr nach ihrer Effektivität.
  2. Man hat die nötige Distanz zu seiner Arbeit, um sie selbskritisch betrachten zu können.
  3. Man hat eine bessere Zeiteinteilung.
  4. und fünftens, sechstens, siebtens, achtens, neuntens und zehntens auch.

Freundlich

Ich frage mich, ob meine Kollegen auch manchmal mehr Freundlichkeit von mir erwarten. Ich erwarte das jedenfalls. Freundlichkeit und einen klaren Kopf. Es gibt ja unterschiedliche Gründe, unfreundlich zu sein. Der nervigste ist Unzufriedenheit. Klar, ich strebe auch einen Zustand an, der sich durch sich durch reibungslose Abläufe auszeichnet. Aber wenn Menschen zusammen leben bzw. arbeiten geht das nicht ohne Kontakt, und Bewegung mit Kontakt erzeugt Reibung und diese erzeugt Wärme und Wärme, die nicht abgeleitet wird, staut sich auf und wird Hitze und diese entläd sich in vielen kleinen Explosionen und das sieht aus wie Krieg und nicht wie Frieden und da man Frieden anstrebt, ist man unzufrieden. Aber diese Gefühle und Stimmungen der anderen gehen mich nichts an. Außer acht lassen kann ich sie aber auch nicht, denn sie beherrschen unterschwellig den gesamten Vorgang. Den Vorgang, den ich so gerne reibungslos ablaufen lassen möchte. Ich glaube, dass ist der Grund, warum manche Menschen lieber mit Computern zusammenarbeiten.

Freitag, März 03, 2006

Bereinigt

Ich hatte die Nase voll gehabt von einigen meiner Posts. Ich hab es niedergeschrieben und damit ist gut. Das kann jetzt wieder verschwinden. Das waren keine guten Beiträge. Ab jetzt wird nur noch ordentlich geschrieben.

Wochenende

So, Feierabend. Schnell noch durch's Netz geschlendert und einem feinen Blog begegnet mit einem wirklich großartigen Eintrag.

Seasonal Affective Disorder




Natürlich leide ich unter einer Seasonal Affective Disorder. Ich muss meinen Kopf mal über mein Dia-Leuchtpult hängen. ... Hey, Moment: Die Sonne am Sonntag war vor einer Stunde noch nicht da. Ein Hoffnungsschimmer.

Donnerstag, März 02, 2006

Schlafabend

Und was habe ich nach der Arbeit gemacht? Mit meiner Tochter in der Stadtbücherei gewesen, den Knallkopp am Selbstbuchungs-Terminal angepampt, weil der die Leute nicht in Ruhe lässt und das Ding schließlich zum Selbstabbuchen da ist (Sie sind hier überflüssig und machen die Leute nur verrückt). Und dann Abendbrot und dann Tochter ins Bett bringen und nach zwei mal unbekannter Fehler -50 die Neue der alten Television-Personalities runtergeladen (Wo issn eigentlich das Cover? Nachdem ihr jetzt schon doppelte Titel wegen unterschiedlicher Schreibweise drin habt, meine ich, dass ihr bei der Arbeit etwas weniger trinken solltet, liebe iTunes-Brüder. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps!). Dank an Herrn Haeusler für die Musik-Idee.

Guter Vorsatz: Einen Post in freundlicher Sprache mit positiv anmutendem Inhalt. Konstruktiv und wohlgesonnen. Freundlich in die Welt schauen, den Kopf erheben und ... Scheisse, jetzt habe ich eine Schneeflocke im Auge ...

Headline



Dumm, wenn in der Übersetzung zwei Zeilen draus werden und sich das Design nicht anpasst, näch?! Mr. Bowman, sind Sie etwa dafür zuständig?!

in bunt

Gestern gab es das da draußen mal kurz in bunt. Seit drei Wochen komme ich mir vor, als wär ich mitten in der Truman Show, nur hat man vergessen, den Schalter auf Sonne zu stellen und das Farbschema von Grau auf Blau zu wechseln. Wofür soll denn das gut sein?

Herren-Post



Aus dem Absender ist nicht ersichtlich, ob uns eine Mann oder eine Frau diese Postkarte geschickt hat. Ich glaube, ich schreibe "Sehr geehrte Frau ..." zurück.

Meine URL

Die heißt ja gar nicht arrrbeitsblog.blogger.com, sondern arrbeitsblog.blogspot.com. Ist das nicht ein bisschen verwirrend, Frau Google?

Mittwoch, März 01, 2006

Notebook in der Bahn um 19:00 Uhr

Letztens fuhr ich mit meiner Tochter im IC von Hamburg nach Hause (das ist weit weg von Hamburg). Ich saß zum Gang hin zusammengequetscht zwischen Tisch, meiner schlafenden Tochter auf dem Schoß und IC-Sitzgelegenheit, neben mir am Fenster war frei. In Frankfurt steigt dann ein obligatorischer Geschäftsmann mit Notebook ein und will unbedingt ans Fenster, nein, durchrutschen ginge nicht, weil da die Steckdose für seinen Rechner ist. Ich schäle mich also mit akrobatischem Geschick in den Gang und bin froh, dass meine Tochter weiterschläft. Und was macht der wichtige Mann mit seinem wichtigen Gerät? Er schreibt eine Mitteilung, die exakt zwei Zeilen lang ist. Für den Ausfüllen des Headers braucht er 10 Min., für den Text nochmal 10 und anschließend ömmelt er mit einem Programm zum Erstellen von mindmaps rum, mit dem Ergebnis, dass er am Ende ein Oval mit Text ("ad item") zentriert auf eine Querseite A4 gezaubert hat. ... Ich bin jahrelang als Pendler nach Frankfurt gefahren, die Notebook-Aufklapper tun immer so, als hätten sie Wunder-weiß-was zu tun, aber am Ende haben sie nur minutenlang Fensterchen rumgeschoben oder Excel-Zellen formatiert - und das alles in Zeitlupe. Könnt Ihr Notebook-Aufklapper wenigstens so ehrlich und freundlich sein, und eine ordentliche DVD einlegen?! Dann habe ich wenigstens auch was von. Danke, wir sehen uns.

Herr Haeusler macht wenigstens vernünftige Sachen mit seinem Klapprechner.

Frust-Käufe

Wenn ich während der Arbeitszeit bei e-bay mitbiete, sind das Frustkäufe. Belohnung für meine geleistete Arbeit. Wahrscheinlich würde es meine Arbeitsleistung steigern, wenn mir mal ab und zu jemand auf die Schulter klopfen würde ... "IGOR!"

USB-Speichermodul-Transportmedium


Bisher habe ich meinen USB-Memory-Stick in der Hosentasche rumgetragen. Nachdem ich jedoch schon zwei mal den Stick zu Hause vergessen hatte und mir jedesmal der Schweiß auf der Stirn stand, weil ich ihn verloren haben könnte, bastelte ich mir mit Hilfe eines alten Moleskine-Kalenders, einem Prit-Stift und eines Cutters ein sicheres Transportmedium, das ich so schnell nicht verlieren kann.